Als Ersti an der Uni gibt es einiges, das einem erstmal Angst machen kann. Finde ich Freund*innen? Finde ich den Seminarraum? Verstehe ich die Inhalte oder bin ich komplett falsch in meinem Studiengang? Was viele jedoch nicht auf dem Schirm haben, sind die Titanen der universitären Digitalisierung: UnivIS, FlexNow, Online-Dienste und Virtueller Campus. Als ich zum ersten Mal mit diesen Begriffen konfrontiert wurde, habe ich mir geschworen, meine Eltern nie wieder aufgrund ihrer mangelnden Technikaffinität auszulachen. Aber keine Sorge: Man muss nicht Informatik studieren, um den Durchblick im Labyrinth der Bamberger Online-Dienste zu erlangen. Dafür gibt es schließlich den Ottfried:
UnivIS ist die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, den Stundenplan zusammenzustellen. Hier findet man alle angebotenen Veranstaltungen des Semesters nach Fakultäten aufgeteilt. Zu jedem Kurs gibt es außerdem Informationen wie ECTS, Zeit, Ort sowie eine kurze Kursbeschreibung. Zumindest auf dem Papier. Manchmal wird eine Veranstaltung aufgrund fehlender Angaben zur Mystery-Box. In diesem Fall muss jedoch keine Panik geschoben werden, ein kurzer Blick ins zugehörige Modulhandbuch hilft meistens schon dabei, die fehlenden Informationen zu finden. Ähnlich wie beim Online-Verzeichnis der Bibliotheken, dem Bamberger Katalog, kann sich die erweiterte Suche als sehr praktisch erweisen. Für diejenigen, die das Studium Generale füllen müssen, gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich alle dafür möglichen Seminare anzeigen zu lassen. Um die größtmöglichen Vorteile von UnivIS herauszuholen, ist es wichtig, auf das Kästchen vor einer potentiell interessanten Lehrveranstaltungen zu klicken. Somit werden diese auf einem digitalen Stundenplan gespeichert, der unter Sammlung laden abrufbar ist. Die Sammlung zeigt dann an, ob sich manche Kurse zeitlich überschneiden. Wenn der Stundenplan erstmal steht, kommt es zum nächsten Schritt: der Anmeldung zu den jeweiligen Kursen. In den Kursbeschreibungen findet sich jeweils der zugehörige Zeitraum, in dem diese stattfindet. Achtung: Die Zeiträume folgen dem Föderalismusprinzip und variieren stark zwischen den verschiedenen Fakultäten. Soll ja nicht langweilig werden. Die Anmeldung findet dann über den zweiten Online-Dienst statt, FlexNow2.
FlexNow2 ist nicht nur der Endgegner der Erstis. Man munkelt, manche Studis verspüren bis zu ihrer Bachelorarbeit puren Hass für diese Plattform, die theoretisch eine überraschend einfache Funktion erfüllt. Praktisch verhält sich FlexNow2 jedoch wie Deutschland im ESC – es versagt. Primär geht es hier um die Anmeldungen zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Die Herausforderung an der Plattform liegt darin, dass man sie je nach Studiengang mehrmals während eines Semesters benötigt. Für Germanistik oder Kommunikationswissenschaft gilt beispielsweise: Zuerst, um sich für eine ausgewählte Lehrveranstaltung anzumelden. Hier dienen die verschiedenen Reiter im Menü zur Orientierung. Unter Lehrveranstaltungen anmelden findet man wenig überraschend genau diese Funktion. Auch hier sind die verschiedenen Kurse nach Fakultät und Institut aufgeteilt. Generell gilt für die meisten Studiengänge: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Einige Wochen später geht das Spiel dann in die zweite Runde, nämlich für die Anmeldung zur Prüfungsleistung und somit für das Erlangen der ECTS. Daneben lassen sich auf der Plattform die individuellen Studierendaten abrufen und ändern. Außerdem versetzt FlexNow2 Studis regelmäßig in Schockstarre, nämlich immer dann, wenn die E-Mail eintrudelt, dass ein Prüfungsergebnis einsehbar ist. So weit, so gut. Allerdings wäre das Internet kein Neuland, wenn diese Plattform nicht durchgehend abstürzen würde und Ladezeiten in einem Umfang beinhaltet, in dem man locker mal die ganze Wohnung putzen kann. Tipp der Redaktion: Einatmen, Ausatmen, Crash Room buchen.
Ist man erstmal für einen Kurs eingeschrieben, schaltet sich der Virtuelle Campus, kurz VC ein: Hier findet ihr alle Materialien, die ein Seminar oder eine Vorlesung begleiten. Meistens handelt es sich dabei um Texte, Links oder Foren, die niemand nutzt. Je nach Veranstaltung kann ein einzelner Kurs dabei vollkommen leer bleiben oder aus allen Nähten platzen. Besonders interessant ist die Wahl der Passwörter für die Kurse, die meistens in der ersten Sitzung durch die Dozent*innen geteilt werden. Oft wird der VC in Seminaren als Abgabeort für Hausarbeiten oder in Sprachkursen für die Hausaufgaben genutzt.
Abgesehen von diesen drei Tools, die alle etwas mit der Semesterplanung eines jeden Studis zu tun haben, gibt es noch die Online-Dienste. Hier finden sich Studienbescheinigungen, die vor allem für etwaige Stipendien oder Bewerbungen nötig sind. Daneben ist es möglich, persönliche Daten wie beispielsweise die Anschrift zu ändern. Gerade für Studis, die BAföG beziehen, können außerdem wichtige Dokumente heruntergeladen werden.
Für eine detailliertere Beschreibung der einzelnen Online-Dienste könnt ihr auch nochmal hier vorbeischauen.