Oft zitieren Studierende Texte, die sie nicht verstanden haben, die sich ihrer Meinung nach aber intelligent anhören“, erzählt Juliane Fuchs, Lektorin für Examensarbeiten. Unter dem Namen TextPassagen unterstützt sie seit 20 Jahren Studierende beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten. Der zweite Fehler, den fast alle Studierende schonmal gemacht haben, ist sich selbst zu viel vorzunehmen. „Ein Thema kann man in einer einzelnen Arbeit nie allumfassend beleuchten“, sagt die promovierte Germanistin. Als Lektorin hilft Fuchs Studierenden dabei, eine gut gegliederte Arbeit in einem sicheren Stil zu verfassen. Angefangen hat sie damit, als sie selbst noch an der Uni Bamberg gearbeitet hat. Meistens lektoriert Fuchs Masterarbeiten, manchmal Bachelor- und Hausarbeiten, ab und zu auch Dissertationen. Am häufigsten bekommt sie Anfragen von Studierenden der Sozialpädagogik, Pädagogik und Psychologie. Außerdem hilft sie Studierenden mit Deutsch als Zweitsprache.
Aushänge von TextPassagen kann man in Unis in ganz Deutschland finden. Am Computer streicht sie in den Arbeiten ihrer Kunden Kommafehler an, markiert unklare Definitionen oder macht Vorschläge, wie die Struktur eines Textes verbessert werden könnte. Im Jahr nimmt sie durchschnittlich 40 bis 50 Aufträge an. Wie lange sie mit den Studierenden zusammenarbeitet, kann sehr unterschiedlich sein. Manche Studierende nutzen ihre Dienste nur, um ihrem Text den letzten Schliff zu verpassen, andere suchen ihre Unterstützung schon bei der Formulierung der Forschungsfrage. Bei Doktorarbeiten kann es vorkommen, dass sie über ein Jahr hinweg mit den Promovierenden telefoniert, ihnen Ratschläge gibt und den Fortschritt ihrer Arbeiten kontrolliert.
Oft zitieren Studierende Texte, die sie nicht verstanden haben.
Ein Plagiat kann man leicht mit einer einfachen Google-Suche entblößen.